Akkor­deo­ne kom­men voll zur Gel­tung

Jubi­lä­ums­kon­zert 80 Jah­re Har­mo­ni­ka­freun­de: Aus­zeich­nung für den lang­jäh­ri­gen Vor­sit­zen­den Thal­hei­mer

Die Har­mo­ni­ka­freun­de Waib­lin­gen haben ihren 80.Geburtstag gefei­ert. Das Jubi­lä­ums­kon­zert stand unter einem guten Stern. Für den Vor­sit­zen­den Wil­helm Thal­hei­mer gab’s die sil­ber­ne Ehren­amts­pla­ket­te des Bun­des­ver­bands. Den musi­ka­li­schen Auf­takt im gut besuch­ten Wel­fen­saal mach­ten aller­dings die Jugend­grup­pen.

Als Ers­te durf­te die Blä­ser­klas­se des Musik­ver­eins Bein­stein in Koope­ra­ti­on mit der Grund­schu­le Bein­stein mit 16 Schü­lern der drit­ten und vier­ten Klas­se ihr Kön­nen bewei­sen. Rhyth­misch gut ein­ge­stellt von der Diri­gen­tin Son­ja Schleiß, wur­den fünf Musik­stü­cke vor­ge­führt: „Ode an die Freu­de”, „Kuma­ya my Lord”, „Posau­nen Rag”, „School Spi­rit” und „Hard Rock Blues”. Mit gro­ßem Applaus wur­de die Grup­pe ver­ab­schie­det, berich­ten die Ver­an­stal­ter.

Von „Hän­sel und Gre­tel” bis Neu­see­land

Nun folg­te der inter­na­tio­na­le Schü­ler­chor der Sän­ger­ab­tei­lung des TB Bein­stein in Koope­ra­ti­on mit der Grund­schu­le Bein­stein. Unter der Lei­tung von Anne­lie Fischer und Maria Kos­se­va wur­de die­se Grup­pe aus 40 Kin­dern zu einem her­vor­ra­gen­den Kin­der­chor gebil­det. Es begann mit „Jetzt geht’s los” von Uli Füh­re und ging wei­ter mit dem neu­see­län­di­schen Lied „Jep­po i Tai je”, „Hän­sel und Gre­tel”, „Die alte Moor­he­xe” von Mar­ga­re­te Jehn, „Nhe­co Nhe­co” von Mel Jose Posa­to und „13 Klei­ne Affen”. Alles Lie­der, die inter­na­tio­nal gesun­gen wer­den.
Es folg­ten nun die Ehrun­gen. Für 20 Jah­re beka­men die Spie­le­rin­nen die Ehren­na­del in Sil­ber: Doris Fass, Ingrid Papen­fuß und Sabi­ne Moritz. Nun waren schon die Alt­ge­dien­ten an der Reihe.Für 40 Jah­re beka­men Sieg­bert May, Erich Pere­go und Eri­ka Heck die Ver­dienst­na­del in Sil­ber. Es wur­den auch ehren­amt­li­che Per­so­nen geehrt. Für 25 Jah­re als Kas­sie­rer bekam Erich Pere­go die Ehren­amts­pla­ket­te. Für 30 Jah­re im Vor­stand bekam der ers­te Vor­sit­zen­de Wil­helm Thal­hei­mer die Ehren­amts­pla­ket­te in Sil­ber vom Deut­schen Har­mo­ni­ka-Ver­band ver­lie­hen. Nun kam end­lich das Akkor­de­on an die Rei­he. Das Ensem­ble „ Piü mos­so” unter der Lei­tung von Ingrid Papen­fuß bewies, dass auch eine Grup­pe aus acht Per­so­nen eine gewal­ti­ge Kulis­se her­vor­brin­gen kann.

Das ers­te Stück „Moll Nr.7 und Rus­sisch” into­niert ein rus­si­sches Volks­lied. Es folg­te nun eine Tri­lo­gie aus Pop-Songs. Die ein­zel­nen Tei­le „Don’t go brea­king my heart”, “Baby it’s cold out­side” und „Mama told me not come” waren Klas­si­ker aus ver­gan­ge­nen Zei­ten und ani­mier­ten die Besu­cher zu lan­gem Applaus. Nach der Pau­se betrat das ers­te Orches­ter die Büh­ne. Nun kam das Akkor­de­on voll zur Gel­tung. Das ers­te Stück eine Ouver­tü­re von Franz von Sup­pe: „Die schö­ne Gala­t­hee”. Es folg­te „Pomp and Cir­cum­s­tance”, ein Stück, das sich König Edward von Eng­land zur Krö­nung wünsch­te und noch heu­te zur Natio­nal­hym­ne „God Save the Queen” gehört.
Wei­ter ging es mit „A Dis­co­very Fan­ta­sy”, arran­giert von Hans-Gün­ther Kölz aus Hohen­acker, sowie „Mor­rico­ne Spe­zi­al”, ein Med­ley aus dem Wes­tern-Klas­si­ker „Spiel mir das Lied vom Tod”. Es ging wei­ter mit bekann­ten Hits. „I will fol­low him” aus dem Film „ Sis­ter Act”. Die Besu­cher im Bür­ger­zen­trum waren nun ganz in ihrem Ele­ment, berich­tet der Ver­ein, sie beweg­ten sich im Takt der Musik.
Dann aber der Höhe­punkt an die­sem Abend: Das Orches­ter ver­ab­schie­de­te sich mit „Udo Jür­gens in Con­cert”. Sei­ne bekann­tes­ten Titel waren „Sieb­zehn Jahr, blon­des Haar”, „Ein ehren­wer­tes Haus”, „Mata­dor” und „Aber bit­te mit Sah­ne”. Das Publi­kum wur­de schließ­lich mit dem Titel „ Mer­ci Che­rie” ver­ab­schie­det. Mit einem gro­ßen Applaus bedank­ten sich die Zuhö­rer für die­sen musi­ka­li­schen Abend.

Blick in die Ver­eins­ge­schich­te
  • Der 1. Hand­har­mo­ni­ka-Club Waib­lin­gen wur­de am 31. Janu­ar 1931 gegrün­det. Die Grün­der waren: Gott­lob Blend­fin­ger, Otto Ehle. Robert Eise, Albert Fischer, Albert und Erwin Gla­ser, Erwin und Hed­wig Grä­ber, Fritz Hun­k­ler, Albert Mack, Gott­lob Mül­ler, Gott­lieb Mül­ler, Fritz Reich­te. Die musi­ka­li­sche Lei­tung hat­te Albert Mack.
  • Am 24. Janu­ar 1953 wur­de von 13 Mit­glie­dern die Grün­dung eines zwei­ten Akkor­de­on-Ver­eins für Waib­lin­gen beschlos­sen. Im Vor­stand waren Fritz Braun, Hel­mut Proß, Nel­ly Das und Wal­ter Gla­ser.
  • Da bei bei­den Ver­ei­nen die Spie­ler­zahl rück­läu­fig war, wur­de in einer gemein­sa­men Sit­zung am 23. Janu­ar 1967 auf Betrei­ben der Her­ren Ernst Möhr­le und Her­bert Heck der Zusam­men­schluss der bei­den Waib­lin­ger Har­mo­ni­ka-Ver­ei­ne unter dem neu­en Namen Har­mo­ni­ka-Freun­de e. V. Waib­lin­gen beschlos­sen. Als Vor­sit­zen­der wur­de Ernst Möhr­le gewählt.

Quel­le: WKZ, 20.04.2011