60 Jah­re Akkor­de­on-Orches­ter Ebersbach/Fils

Am Sonn­tag, den 2.April, stand das Akkor­de­on einen gan­zen Tag lang in Ebers­bach im Mit­tel­punkt. Das Akkor­de­on-Orches­ter Ebers­bach fei­er­te sei­nen 60. Geburts­tag. Nach dem offi­zi­el­len Auf­takt mit dem fest­li­chen Mati­nee-Kon­zert und Anspra­chen am Vor­mit­tag, wur­de die Aus­stel­lung „60 Jah­re AOE” eröff­net. Der 1.Vorsitzende Franz Hum­mel, Bür­ger­meis­ter Edgar Wolf und die vie­len Mit­glie­der und Gäs­te konn­ten an zehn Stell­wän­den viel Inter­es­san­tes über die Ver­eins­ge­schich­te erfah­ren und erhiel­ten bei ver­schie­de­nen Auf­füh­run­gen der Musik­gar­ten­kin­der, Solis­ten mit dem Akkor­de­on und der Melo­di­ca, den AOE-Young­Stars und dem Jugend­en­sem­ble einen tol­len Ein­druck von der brei­ten, erfolg­rei­chen musi­ka­li­schen Nach­wuchs­ar­beit in Ebers­bach.

Das Jubi­lä­um begann an die­sem Tag mit einem fest­li­chen Mati­nee-Kon­zert. Unter der Lei­tung von Diri­gent Edmund Holz­warth eröff­ne­te das 1.Orchester das Kon­zert mit dem „Diver­ti­men­to” von W.A. Mozart. Anschlie­ßend begrüß­te der 1.Vorsitzende die Gäs­te. Ein beson­de­rer Will­kom­mens­gruß galt den drei Ehren­mit­glie­dern des Ver­eins Eugen Hohne­cker, Wal­ter Leins und Rolf Bau­er, die das AOE in den 60 Jah­ren sei­ner Ver­eins­ge­schich­te beglei­tet hat­ten. In sei­nem Rück­blick ging Franz Hum­mel auf die ver­gan­ge­nen sechs Jahr­zehn­te Ver­eins­ge­schich­te näher ein.

So hat sich aus dem Hand­har­mo­ni­ka-Club Ebers­bach, bes­ser bekannt als „HHC”, von 1946 bis heu­te ein moder­ner Ver­ein ent­wi­ckelt, der nicht nur im Land­kreis Göp­pin­gen, son­dern auch natio­nal und inter­na­tio­nal einen her­vor­ra­gen­den Ruf in der Musik­welt genießt. Das AOE kann auf groß­ar­ti­ge Erfol­ge bei Wer­tungs­spie­len, zahl­rei­che Kon­zer­te in Ebers­bach, Bourg-les-Valence und Ebersbach/Sachsen und Kon­zert­rei­sen in mehr als 20 euro­päi­sche Län­der zurück­bli­cken. Beson­ders das gro­ße Enga­ge­ment bei der Nach­wuchs­för­de­rung und der Jugend­ar­beit liegt dem Ver­ein am Her­zen. Das AOE hat in all den Jah­ren einen fes­ten Platz im kul­tu­rel­len Leben der Stadt Ebers­bach gefun­den. Mit dem neu­en Aus­bil­dungs­kon­zept, den vie­len Musik­schü­lern sowie den akti­ven Spie­lern des 1. Orches­ters unter der Lei­tung von Edmund Holz­warth ist das Akkor­de­on-Orches­ter Ebers­bach auf einem guten Weg in ein neu­es Jahr­zehnt sei­ner musi­ka­li­schen Ver­eins­ge­schich­te.

Das Orches­ter inter­pre­tier­te im Anschluss dar­an die „Dal­ma­ti­ni­schen Tän­ze” von Adolf Götz, eine tän­ze­ri­sche, manch­mal recht eigen­wil­li­ge Kom­po­si­ti­on im 7/8 Takt. Bür­ger­meis­ter Edgar Wolf gra­tu­lier­te in sei­nem Gruß­wort dem Ver­ein zu sei­nem 60-jäh­ri­gen Bestehen. „Die Stadt Ebers­bach kann stolz sein, einen so erfolg­rei­chen und enga­gier­ten Ver­ein in sei­ner Stadt zu wis­sen” sag­te er und dank­te allen Mit­glie­dern, die in den letz­ten 60 Jah­ren aktiv und ehren­amt­lich zum Wohl und zur Wei­ter­ent­wick­lung des Ver­eins bei­getra­gen haben. Mit der Ori­gi­nal­kom­po­si­ti­on „Varia­tio­nen über Komm lie­ber Mai” von Rudolf Würth­ner konn­te das 1.Orchester ein­mal mehr sei­ne abso­lu­te Klas­se zei­gen. Bril­li­ant und vir­tu­os im Vor­trag und musi­ka­lisch fein nuan­ciert wur­de das Stück vor­ge­tra­gen. Zum Abschluss die­ses Mati­nee-Kon­zerts hat­te Diri­gent Edmund Holz­warth als Hom­mage an Eugen Hohne­cker die Kom­po­si­ti­on „Stau­f­er­land” aus­ge­wählt, die aus der Feder des Ver­eins­grün­ders stammt. Lang anhal­ten­der, begeis­ter­ter Applaus war der Dank an das AOE!!! Zum anschlie­ßen­den Sekt­emp­fang mit Imbiss waren alle Gäs­te auf das Herz­lichs­te ein­ge­la­den.

Anschlie­ßend wur­de die Foto-Aus­s­stel­lung „60 Jah­re Akkor­de­on-Orches­ter Ebers­bach” eröff­net. Mit viel Mühe und lie­be­vol­ler Arbeit zusam­men­ge­stellt zeig­te die Aus­stel­lung die Ent­wick­lung des AOE von sei­ner Grün­dung im Jah­re 1946 bis hin zum moder­nen Ver­ein. So waren auch Doku­men­te von der Grün­dungs­ver­samm­lung zu sehen, die 1946 mit Geneh­mi­gung der „ame­ri­ka­ni­schen Mili­tär­re­gie­rung” erfol­gen konn­te. Ein­zel­ne Schwer­punk­te lagen bei den unzäh­li­gen Erfol­gen bei natio­na­len und inter­na­tio­na­len Wer­tungs­spie­len, bei den vie­len schö­nen Kon­zert­rei­sen ins euro­päi­sche Aus­land und bei den ver­schie­de­nen Akti­vi­tä­ten des AOE in der Stadt Ebers­bach und bei der musi­ka­li­schen Nach­wuchs­ar­beit.

„Wer isch denn bloss des?” lau­te­te aber auch oft die Fra­ge der stau­nen­den Besu­cher, denn auf zahl­rei­chen Bil­dern ver­gan­ge­ner Jahr­zehn­te waren vie­le Mit­glie­der und ehe­ma­li­ge Spie­ler zu sehen. Beim Besuch der Aus­stel­lung und einem Gläs­chen Sekt ent­wi­ckel­te sich manch net­tes Gespräch über damals.

Begeis­tert applau­dier­te das Publi­kum, als Eugen Hohne­cker und Rolf Bau­er — bei­de seit 60 Jah­ren eng mit dem AOE ver­bun­den — zu zwei klei­nen dia­to­ni­schen Akkor­de­ons grif­fen und spon­tan eini­ge Musik­stü­cke spiel­ten.

Der Nach­mit­tag stand denn ganz im Zei­chen der Jugend. Es musi­zier­ten nicht nur Solis­ten auf der Melo­di­ca und dem Akkor­de­on, son­dern auch die Jüngs­ten aus dem Musik­gar­ten zeig­ten mit ihren Müt­tern und Musik­leh­rer Mar­co Wasem auf der Büh­ne, was sie jede Woche in ihren Grup­pen­stun­den ler­nen.

Die AOE-Young­Stars, alle mit ihrem tol­len blau­en AOE T‑Shirt geklei­det, spiel­ten unter der Ltg. von Mar­co Wasem flot­te Melo­dien und zeig­ten bei ihrem drit­ten öffent­li­chen Auf­tritt schon gro­ße Fort­schrit­te. Im Anschluss dar­an hör­te das begeis­ter­te Publi­kum fet­zi­ge Musik vom Jugend­en­sem­ble.

Die A‑Capella Grup­pe „Die vier Zylin­der” unter­hiel­ten das Publi­kum bei Kaf­fee und Kuchen mit Melo­dien im Sti­le der Come­di­an Har­mo­nists aber auch instru­men­tal mit Kla­vier, Trom­pe­te, Saxo­phon und Gitar­re. Eine gelun­ge­ne Dia-Show aus den ver­gan­ge­nen 60 Jah­ren sowie das Akkor­de­on-Orches­ter Enders­bach, Ltg. Edmund Holz­warth, run­de­ten das Nach­mit­tags­pro­gramm ab. Beim AOE-Quiz mit net­ten Prei­sen, in der Bas­tel­ecke und beim Kin­der­schmin­ken hat­ten nicht nur die klei­nen Musi­ker und Gäs­te ihre Freu­de.

„60 Jah­re AOE” — ein tol­ler Tag „Rund ums Akkor­de­on”!

Quel­le: HI 03/2006