“No hät­tet mir sicher gsagt: Du spennsch!”

Das Orches­ter “Ehe­ma­li­ge” vom HHO Stet­ten fei­er­te sein 20-Jah­re-Jubi­lä­um

Die “Ehe­ma­li­gen” des Hand­har­mo­ni­ka Orches­ter Stet­ten i.R. fei­ern 20-Jah­re-Jubi­lä­um. Grund genug für die Musi­ker, ein­mal an einem Kon­zert des Ver­eins teil­zu­neh­men. Und sich über das lan­ge Bestehen die­ses beson­de­ren Orches­ters zu wun­dern und zu freu­en.

“Mir spie­led aus Spaß an dr Freud.” Ingrid Mich­al­ke ist seit 16 Jah­ren dabei und immer noch Feu­er und Flam­me für die “Ehe­ma­li­gen” des Hand­har­mo­ni­ka Orches­ters (HHO) Stet­ten.
“Ganz frü­her hie­ßen wir mal Rent­ner-Orches­ter, aber das war dann doch nicht so ganz ide­al.” Wäre auch selt­sam, denn schließ­lich spielt sehr wohl ein 71-jäh­ri­ger mit, doch das jüngs­te Mit­glied des Orches­ters ist erst 21. Nico­le Metz­ger war also erst ein Jahr alt, als die Ehe­ma­li­gen, also die Pen­sio­nä­re, gegrün­det wur­den.
Die­ses Jubi­lä­um wird jetzt gefei­ert. Am Sams­tag, 17.November, spiel­ten die “Ehe­ma­li­gen” auch auf dem Kon­zert. “Das ist das ers­te Mal, dass wir bei so einem Anlass spie­len.” Auf­re­gung und Vor­freu­de sind ent­spre­chend. Doch der neue Diri­gent Mar­tin Spieß hat sie durch hef­ti­ges Pro­ben schon gut auf das Ereig­nis vor­be­rei­tet. Eigent­lich sind die “Ehe­ma­li­gen” aber auf  “Fescht­le” abon­niert und haben bei die­sen Auf­trit­ten auch einen rich­ti­gen Fan­club, der immer mit­zieht.
Da spie­len sie dann ihre leich­te Muse: von Mär­schen über Squa­re-Dance bis zu Frank Sina­tra-Songs ist alles dabei. Denn den unter­schied­li­chen Geschmä­ckern der vie­len Gene­ra­tio­nen, die hier mit­ein­an­der musi­zie­ren, muss gleich­mä­ßig Fut­ter ange­bo­ten wer­den. Streit gibt‘s aber kei­nen: “Mir lie­bed älle.” Das klingt glaub­haft.
Bei die­sem Orches­ter kommt auch kein Stress auf. Denn geprobt wird nur von Novem­ber bis Ende Mai. Im Som­mer haben die Musi­ker dann frei. Das ist für die Wen­ger­ter gut, die in die­ser Zeit viel zu arbei­ten haben. Und die jun­gen Leu­te nut­zen die war­me Jah­res­zeit auch gern ander­wei­tig. Wegen die­ser beson­de­ren Pro­ben-Pra­xis hat die­ses Orches­ter auch über­haupt kei­ne Nach­wuchs-Schwie­rig­kei­ten. 21 Leu­te spie­len mit. Von die­sen sind sie­ben noch aus der Grün­dungs­mann­schaft; alle ande­ren sind im Lau­fe der Jah­re dazu­ge­sto­ßen. Doch wenn bei der Grün­dung vor zwan­zig Jah­ren einer gesagt hät­te, dass die­ses Orches­ter mal so einen Erfolg haben wird, dann — ist Ingrid Mich­al­ke fest über­zeugt, “no hät­tet mir gsagt: Du spennsch!”.

Quel­le: WKZ, 16.11.2001