50 Jahre AOB 2001 — Barometer zeigt weiterhin ein musikalisches Hoch an
Baltmannsweiler: Festkonzert des Akkordeon-Orchesters begeistert das Publikum und führt eindrucksvoll Vielseitigkeit vor
Mit einer Opernouvertüre, schwäbischen Volksweisen und rockigen Impressionen stellte das AOB beim Jubiläumskonzert am 19.05.2001 sein überragendes musikalisches Können unter Beweis. Die Jugend führte dem Publikum mit perfektem Zusammenspiel und musikalischem Einfühlungsvermögen eindrucksvoll vor Augen, dass nach 50 Jahren das Barometer weiterhin ein musikalisches Hoch anzeigt. Aus allen Richtungen waren die Ehemaligen anlässlich des Jubiläums in das Kulturzentrum Baltmannsweiler geeilt. Aus Verbundenheit mit dem AOB gaben sie ein Geburtstagsständchen. Irene Kolasa, die die Leitung übernommen hat, habe damals in den 60er und 70er immer seine Flattertechnik gestört, erinnert sich Horst Hartmann vor der Vorstellung. Das Akkordeon sei mit der Klaviatur rechts und den Akkorden links äußerst schwierig zu spielen. Hinzu komme der Balg, der wie der Bogen bei der Geige eingesetzt werde, erklärt der Toningenieur. Aus beruflichen Gründen habe er den Verein verlassen. Immerhin müßte man, um diese Perfektion zu erreichen, konsequent zwei Stunden täglich üben. Baltmannsweiler sei bei allen internationalen Meisterschaften gefürchtet, lachte Irene Kolasa mit Blick auf die zahlreichen Erfolge. Hartmann, der 1968 in Luzern dabei war, als die Schurwälder Weltmeister wurden, nahm mit den anderen Ehemaligen ganz entspannt in dem fast bis auf den letzten Platz besetzten Kulturzentrum das Instrument zur Hand. Mit volkstümlichen Weisen bewiesen Sie, dass man das Spielen wohl nie verlernt. Das Jugendorchester ist hingegen noch am vielversprechenden Anfang des langen Weges zum Erfolg. Unter Leitung von Christine Fischer zeigten die 16 Mädchen und Jungs, dass auch rockige Klänge dem Akkordeon zu entlocken sind. Und das mit viel Schwung und Begeisterung. Mit Bravo-Rufen zollten die Zuhörer dem Jugendensemble, ebenfalls unter Leitung von Fischer, Beifall. Die Vielseitigkeit des Instruments kam meisterlich zur Geltung. Neben einem Tango und einer Hommage an Trini Lopez mit Stücken wie “La Bamba” und “If I had a hammer” waren besonders die “Russischen Fantasien” ein Höhepunkt. Akkorde gefolgt von wirbelnden aufpeitschenden Rhythmen zeigten nicht nur das perfekte Zusammenspiel, sondern auch das musikalische Einfühlungsvermögen der sechs Mädchen und Jungs.
Opernhaus-Atmosphäre hielt mit dem Akkordeon-Orchester unter Leitung von Thomas Bauer Einzug. Mit der Ouvertüre zu “Die Zauberflöte” von W.A. Mozart war wohl der letzte Zweifler davon überzeigt, dass es sich beim Akkordeon (nicht Anm. des AOB) nur um eine “Quetschkommode” handele. Das ganze Register eines großen Orchesters wurde meisterlich gezogen. Die Finger flogen über die Tasten wie die Bogen der Streicher über die Saiten. Mit einer “Ballett-Suite” und “Variationen für Akkordeon-Orchester” wurde das Festkonzert gekrönt.
Quelle: Homepage des AOB